Am 1. August 1919, kurz nach dem 1. Weltkrieg, wurde der
Musikverein Offenthal gegründet. Als erster Dirigent stand dem Orchester Georg Haller
vor, der aus den Musikern ein Orchester formte. Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage
und der Inflation war es damals äußerst schwierig Instrumente, Noten und Uniformen zu
beschaffen.
Denkt unser Kassenwart an das Jahr 1924 zurück, so könnte man zumindest aus finanzieller
Sicht heute ein tolles Programm auf die Beine stellen, denn die Vereinschronik berichtet
hier von einem Jahresüberschuss von über 18 Billionen (!) Mark, der allerdings nur durch
die damalig hohe Geldentwertung zustande kam.
Der 2. Weltkrieg brachte für den Musikverein fast die
Auflösung. Als 1933 die Gleichschaltungsgesetze in Kraft traten, wurde der Verein in die
Freiwillige Feuerwehr eingegliedert und erlangte erst am 9. Januar 1954 seine
Selbständigkeit zurück. Neuer erster Vorsitzender des MVO wurde damals Christian Spatz,
der 1962 von Konrad Zimmer abgelöst wurde.
Unter Wilhelm Kaufmann, der 1971 den Vorsitz übernahm, wurden für die Musiker
einheitliche Uniformen angeschafft und der Leistungsstand des Orchesters stieg erheblich.
Er gab nach über 10 Jahren die Vereinsführung an den nach wie vor amtierenden Heinrich
Masholder ab.
Seit Beginn des Jahres 1978 wurde mit dem Blasorchester Dreieich ein gemeinsames
Jugendblasorchester unter der Leitung von Karl Jung gegründet, das noch heute
wichtigster Garant für eine effiziente Jugendarbeit ist.
Seine wechselhafte Vergangenheit hat der Musikverein recht unbeschadet überstanden.
Nach schweren Nachwuchsproblemen hat sich die Zahl der Aktiven in den letzten Jahren
kontinuierlich auf jetzt wieder 30 Musikerinnen und Musiker gesteigert.